Salben selber herstellen

«Unkraut nennt man Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.»

Ralph Waldo Emerson

Neue Kursdaten 2022

14.05.2022 Thema Frauenkräuter, Theorie und Praxis, Frau und Familie Baden

29.10.2022 Thema Erkältungskrankheiten, Theorie und Praxis, Frau und Familie Baden


Wie man die Heilkräfte der Natur als Salbe konservieren und nutzen kann


DIY: Salben und Naturkosmetik selber herstellen

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Vorteile selbstgemachter Salben und Naturkosmetik

Warum Salben selber herstellen?

In vielen gekauften Produkten sind Rohstoffe, die wir uns und unserer Haut nicht antun möchten. Hier sind insbesondere Parabene, Weichmacher und mineralische Öle zu nennen. Aber es gibt auch Rohstoffe, die zwar eigentlich gut für uns sind, die wir aber aus ökologischen Gesichtspunkten nicht verwenden möchten, wie z.B. Palmöl.

Auch für Veganer ist es wichtig, genau zu wissen was in einer Salbe steckt.

Daher bietet es sich an, Salben, Heilsalben und auch Naturkosmetik selber herzustellen. So wissen wir ganz genau, welche Ausgangsstoffe in unsere Produkte eingegangen sind.

Ein anderer Aspekt sind Heilsalben. Warum sollte man ein teures Produkt in der Apotheke kaufen, wenn man es mit einfachen Hilfsmitteln selber herstellen kann? So können wir auch selber bestimmen, welche Heilpflanzen und –Stoffe in unserer Salbe enthalten sind. Und wir können sie akut, aber auch auf Vorrat herstellen. Hat das Kind eine Erkältung, sind Salben mit Quendel, Ho-Blättern und Salbei schnell gerührt und können gleich noch zur Inhalation genutzt werden.

Welche Ausrüstung benötige ich um Salben selber zu machen?

Am Anfang kann die Ausrüstung sehr einfach gehalten werden: Ein hitzebeständiges Gefäss, ein Rühr-löffel, am besten aus Glas oder Kunststoff, und ein Topf für das Wasserbad oder einfach ein Stövchen, mehr braucht es nicht.

Welche Rohstoffe kann ich zur Salbenherstellung verwenden?

Salben bestehen immer aus einem Öl, das auch ein Ölauszug, also ein Wirkstofföl sein kann, und einem Konsistenzgeber.

Als Öl kann man jedes gute Speiseöl (Olive, Raps, Sonnenblumen, etc.) verwenden, es sollte aber am Besten in Bio-Qualität sein.

Aber natürlich kann man auch speziellere Öle verwenden, wie Mandel-, Avocado-, Nachtkerzen-, Arganöl, oder was immer gewünscht ist. Dabei ist zu beachten, dass Öle auch Wirkstoffe enthalten, so ist z.B. Nachtkerzenöl besonders für die ältere Haut geeignet.

Als Konsistenzgeber kommt meistens Bienenwachs zum Einsatz. Als vegane Alternative werden Canauba- oder Beerenwachs verwendet.

Auch Kokosfett ist ein Konsistenzgeber, hat aber eine eher austrocknende Wirkung und wird bei Zimmertemperatur flüssig, daher ist es für Kosmetik ein sehr selten eingesetzter Rohstoff.

Wie ökologisch ist Naturkosmetik?

Was wir selber herstellen, müssen wir nicht in Plastikdosen und –Tiegeln kaufen und nach Hause tragen. Beim Abfüllen können wir darauf achten, dass wiederverwendbare Glasgefässe benutzt werden.

Auch braucht die industrielle Fertigung von Kosmetikprodukten Rohstoffe aus der ganzen Welt.

Da wir selber bestimmen können, woraus unsere Produkte bestehen, können wir auch selber bestimmen, wie gross – oder eben klein – der ökologische Fussabdruck wird.

Gibt es vegane Naturkosmetik?

Die meisten angebotenen Rohstoffe sind pflanzlich und können von Vegetariern und Veganern bedenkenlos verwendet werden.

Als Konsistenzgeber kommt aber oftmals Bienenwachs zum Einsatz. Dieses kann durch die pflanzliche Alternative Carnaubawachs ersetzt werden.

Auch als Emulgator für Cremes kommt oftmals ein tierisches Produkt vor, das Wollwachs (Lanolin). Dieses kann durch pflanzliche Alternativen wie Emulsan oder Tegomuls ersetzt werden.

Hausapotheke Natur

Ein Rundgang durch den Garten oder ein Spaziergang durch die Natur eröffnet uns eine ganze Schatzkiste an wirksamen Heilmitteln. Ob Thymian oder Rosmarin, Löwenzahn oder Gänseblümchen, Brennnessel oder Bärlauch: Viele heimische Pflanzen besitzen Wirkstoffe, die wir für unser Wohlbefinden verwenden können.

Die Heilkräfte dieser Kräuter lassen sich auf sehr vielfältige Weise konservieren und nutzen, vieles davon lässt sich auch einfach zu Hause herstellen.

Tee (Infus): Die Kräuter werden getrocknet und dann bei Bedarf mit heissem Wasser übergossen

Tinktur: Das angetrocknete Kraut wird in Alkohol ausgezogen. Bei Bedarf nimmt man etwa 1 TL (30 Tropfen) bis zu 3-mal täglich

Mazerat: Dies kann mittels Öl oder Wasser erfolgen, in beiden Fällen wird das frische oder getrocknete Kraut kalt ausgezogen. Wassermazerate werden dann kalt (Zimmertemperatur) getrunken (Achtung! nicht lange haltbar!); Ölmazerate können direkt verwendet werden, z.B. als Massageöl, oder werden zu einer Salbe oder Creme verarbeitet

Salbe: Besteht aus Wirkstofföl und einem "Härter", wie z.B. Bienenwachs, und ggf. ätherischen Ölen

Creme: Besteht aus Wirkstofföl, einer Wasserphase (z.B. Hydrolate), einem Emulgator, damit sich Wasser und Öl verbinden können, und ggf. aus ätherischen Ölen

Ätherische Öle: Werden durch Destillation gewonnen, Hierzu benötigt man eine Destille. Insbesondere Lavendel ist durch seinen hohen Anteil an ätherischen Ölen sehr gut für die Destillation geeignet

Hydrolate: Nebenprodukt bei der Destillation. Hydrolate enthalten die wasserlöslichen Bestandteile des ausgezogenen Krauts.


Ausser als Tee oder Salbe können Kräuter auch auf andere Arten angewendet werden:

Inhalation, Dampfbäder, Bäder, Wickel, Auflagen, Massagen, Kräuterkissen, Aromasprays, Räuchern

Je nach Anwendung und verwendeter Pflanze sollte man sich aber der Wirkstoffe und Wirkweise bewusst sein, denn auch Pflanzen sind Arzneimittel und können - insbesondere bei übermässiger Verwendung - Schaden anrichten. So kann z.B. ein zu hoher Konsum von Pfefferminztee zu Reflux (Sodbrennen) führen. Pfefferminze als Badezusatz kühlt, wodurch man gerne mehr heisses Wasser zulaufen lässt, was mit Verbrennungen enden kann.

Fangen Sie mit zwei oder drei Pflanzen an, lernen Sie sie zu bestimmen und welche Wirkungen sie haben. Danach können Sie ihr Wissen immer mehr erweitern, bis Sie die Hausapotheke der Natur bestmöglich nutzen können.


Ringelblumen für Hautsalben

Ringelblumen

Ringelblumen sind wundheilungs-fördernd und antibakteriell, die Salbe kann bei rauer Haut, aber auch bei kleinen Verletzungen verwendet werden.

Bildquelle: https://www.pexels.com

Spitzwegerich in Naturkosmetik und Kulinarik

Spitzwegerich

Spitzwegerich hilft bei Insekten-stichen, aber auch - z.B. als Balsam oder Tee - bei Husten. Er gilt als das beste Mittel bei Beschwerden der Bronchien.

Bildquelle: https://stocksnap.io

«Wo man auch ist, es gilt immer zu wissen, wo der nächste Spitzwegerich wächst.»

Kevin Nobs

Stand: Januar 2022 © Irmhild Hesse